Typische Fehler, die Du mit Deinen Texten machst

Es gibt drei Punkte, die mir immer wieder auffallen, wenn ich mit Texten für Websites zu tun habe. Es sind ganz typische Fehler, die unglaublich vielen Menschen unterlaufen. Welche das sind und wie Du es besser machst? Darum geht es jetzt.

Jeder Unternehmer – egal ob als Solopreneur oder mit 50 Mitarbeitern – will möglichst viele Kunden gewinnen. Deshalb investieren wir alle viel Geld und Zeit in Dinge wie Marketing, PR, Werbung oder Social Media. Manches fruchtet aber einfach nicht und Du fragst Dich vielleicht, woran es hapert. Im Falle der Website gibt es drei Fehler, die Selbstständige immer wieder machen. Trifft folgendes vielleicht auch auf Dich zu?

  1. Du versuchst, möglichst viele Menschen zu erreichen.
  2. Alles dreht sich um Dein Angebot.
  3. Du kommst nicht auf den Punkt.

Bei dem letzten Aspekt wirst Du mir sicher Recht geben: Ein Website-Text, der nicht klar und knackig kommuniziert, wer Du bist und was Dein Angebot ist, schreckt potenzielle Kunden ab. Aber 1 und 2? Wo soll da der Fehler sein? Ich erkläre es Dir.

1. Du versuchst, möglichst viele Menschen zu erreichen.

Das Ziel als solches ist völlig in Ordnung, allerdings erreichst Du es nicht, indem Du einen Text „für alle“ schreibst. Dann kommt dabei nämlich nur gesichtsloses Einheits-Blabla heraus.

Das passiert zum Beispiel, wenn Einzelunternehmer ohne echtes Team von „wir“ statt von „ich“ sprechen. Die Angst dahinter: potenzielle Kunden abzuschrecken, die nicht glauben, dass eine Person allein professionell arbeiten kann.

Den Versuch, alle anzusprechen, erkennst Du auch an „man“ oder an komplett fehlender Ansprache. Beim Duzen könntest Du ja Kunden verlieren, die gesiezt werden wollen oder eben anders herum.

Das Krönchen setzt Du einem solchen Text auf, indem Du wahlweise nichts Konkretes über Deine Arbeit sagst oder aber (und das kommt weitaus häufiger vor) Deinen kompletten Bauchladen präsentierst. Schließlich ist damit die Auswahl möglichst groß und Du kannst so aus der Masse der potenziellen Kunden möglichst viele abgreifen.

Been there, done that … Vor ein paar Jahren hatte ich in meiner Navigation noch die beiden Punkte PR und Projektmanagement. Beides mache ich heute auf Wunsch immer noch, aber das ist nicht das, wofür ich bekannt sein möchte. Ich möchte, dass mein Name für Texte mit Persönlichkeit und für clevere Content-Strategien steht.

Alle erreichen zu wollen, ist also Fehler Nummer 1 und so geht es besser:

  • Hab keine Angst davor, Dich klar und eindeutig zu positionieren.
    Es macht einen großen Unterschied, ob Du Dich an Frauen wendest, an Mütter, an alleinerziehende Mütter oder an alleinerziehende Mütter mit Kindern im Kita-Alter. Ein anderes Beispiel ist der Personalbereich:Arbeitest Du mit frischgebackenen Führungskräften, mit denen, die schon lange in ihrer Position sind, mit Führungskräften im mittleren oder im oberen Management? Mit Führungskräften in KMU oder bei Global Playern? Da gibt es Unterschiede …Oder nimm mich als Beispiel: Ich bin positioniert auf die Arbeit mit Beratern, Coaches sowie kleinen und mittleren Dienstleistungsunternehmen. Natürlich kann ich auch für große Unternehmen oder für Agenturen schreiben. Aber das ist eben nicht das, was ich nach vorn stelle.
  • Sei Dir bewusst, wie Dein Wunschkunde tickt.
    Ich arbeite zum Beispiel am liebsten mit Menschen, denen das Duzen liegt. Wer im geschäftlichen Umfeld das Du für unprofessionell hält, ist bei mir nicht so gut aufgehoben. Ich meine das gar nicht böse, aber ein dauerhaftes, steifes Siezen entspricht einfach nicht meiner Natur. Mein idealer Kunde tickt ähnlich.Ich möchte mich nicht immerzu verstellen müssen, zumal ich in meiner Arbeit auf langfristige Geschäftsbeziehungen setze. Lehne ich deshalb Anfragen von Menschen ab, die mich zunächst siezen möchten? Nein! Und 9 von 10 „Siezern“ wechseln nach ein paar Gesprächen gerne auf das Duzen 😉

[bctt tweet=“Positionierung und #Wunschkunde sind keine Entscheidungen gegen, sondern für bestimmte Kunden.“ username=“SimoneMaader“]

2. Alles dreht sich um Dein Angebot

Um was denn auch sonst? Diese Frage ist nur auf den ersten Blick berechtigt. Ich nehme als Beispiel mal einen Grafikdesigner. Der schreibt auf der stylischen und sehr reduzierten Website, was er anbietet: Geschäftsausstattung, Logoentwicklung, Webdesign, Printdesign, Konzeption … Und dann ergänzt er das so:

Höchste Qualität und eine enge, vertrauensvolle Zusammenarbeit mit meinen Kunden ist selbstverständlich.

Tja, und jetzt? Wie würdest Du Dich als Kunde entscheiden? Passt dieser Designer zu Dir? Schwer zu sagen. Im Grunde bietet er Dir, was ganz viele Grafikdesigner anbieten.

Nur über Dein Angebot zu reden, ist also Fehler Nummer 2 und so geht es besser:

Genau genommen kaufen Kunden keine Dienstleistung, sondern die Lösung für ihr Problem bzw. einen nachvollziehbaren Nutzen. Das ist das, worauf es wirklich ankommt.

Was hat Dein Kunde davon, wenn er Dein Produkt kauft oder Deine Dienstleistung in Anspruch nimmt?

Wo hakt es, mit welchen Problemen oder Herausforderungen ist Dein potenzieller Kunde konfrontiert? Das musst Du wissen und dann auf Deiner Website kurz und knackig zeigen, dass Du die passende Lösung dafür bietest. Diese Lösung verknüpfst Du jetzt noch mit einem Gefühl und verwirklichst Träume. Das klingt vielleicht sehr pathetisch, ist aber gar nicht so gemeint.

Dein Unternehmen installiert Sicherheitstechnik für private Haushalte? Dann sorgst Du vielleicht dafür, dass Deine Kunden nachts ruhig schlafen können und sich nicht um ihre Lieben oder ihr Hab und Gut sorgen müssen.

Du bietest Positionierungs-Coachings an? Dann bedienst Du den Traum von einem florierenden Geschäft, von Erfolg und Unabhängigkeit.

[bctt tweet=“Du musst neben dem Nutzen auch ein Gefühl und Dich selbst verkaufen. #Positionierung“ username=“SimoneMaader“]

Tausende von Grafikern bieten Geschäftsausstattungen an und tausende von Coaches bieten Karriere-Beratung … Besonders als Einzelunternehmer garnierst Du Nutzen und Gefühl deshalb jetzt noch mit Deiner Persönlichkeit.

Perfekt geeignet ist dafür die Über-mich-Seite. Lass Deine Kunden wissen, was Deine Mission oder Deine Philosophie ist. Finde Punkte in Deinem Leben, die zu Deiner Lösung passen. Dann wird daraus ein stimmiges Bild. Die Redewendung „jemandem etwas abkaufen“ kommt ja nicht von ungefähr 😉

3. Du kommst nicht auf den Punkt.

Langatmiges Geschwafel, Passiv, Substantive … Das ist leider immer noch nicht die Ausnahme. Du tust Dich furchtbar schwer damit, Dein Angebot in wenige Worte zu packen und Deinen Texten eine klare Struktur geben? Wenn Du um den heißen Brei herum schreibst, hilft auch das schönste Webdesign nichts:

Dann ist Dein Leser weg und zwar auf Nimmerwiedersehen. In Printmedien hast Du vielleicht auf der nächten Seite eine neue Chnace, aber im Internet klickt der Leser einfach weiter.

Was kannst Du also tun, damit Dir Fehler Nummer 3 nicht unterläuft? Und woher kommt das Problem überhaupt?

Meiner Erfahrung nach gibt es zwei Gründe, die wahlweise einzeln oder gemeinsam auftreten:

A) Dir liegt das Schreiben tatsächlich nicht.

Es gibt Menschen, die können mündlich wunderbar erklären, was sie tun, kriegen es aber einfach nicht zu Papier. Dagegen hilft ein Schreibtraining, wenn Du es gern lernen möchtest. Ansonsten gibst Du das Schreiben besser in Profi-Hände (zum Beispiel in meine) und kümmerst Dich um andere Bereiche Deines Business.

B) Du bist nicht klar und eindeutig positioniert.

An dieser Stelle kann Dir auch ein erfahrener Texter nur begrenzt helfen. Wenn Du nicht weißt, wofür Du stehst und an wen Du Dich richtest, wie soll dann ein überzeugender Text entstehen?

Da gibt’s nur eins: Positionierung finden. Ansonsten wirst Du sprachlich immer im Nebel stochern, schwammig oder ausufernd schreiben oder Deinen Texter zur Verzweiflung bringen 😉

Wenn Du Zweifel hast, ob es an Dir oder an der Positionierung liegt, dann schick mir einfach eine Nachricht an hallo(at)maader.de und besprich Dein Textproblem in einem Telefonat oder einer Video-Konferenz mit mir.

Gern empfehle ich Dir in diesem Rahmen auch Experten in Sachen Positionierung und Marke, die Dir weiterhelfen können.

Also: Sorg für Klarheit, zeig den Nutzen Deines Angebots, sprich Gefühle an, zeig Deine Persönlichkeit und komm auf den Punkt. Dann machst Du nicht nur in Sachen Text vieles richtig.

Newsletter Texte und Content-Strategie Simone Maader Kommunikation orange

4 Kommentare zu „Typische Fehler, die Du mit Deinen Texten machst“

  1. Hallo liebe Simone,
    prima geschrieben, das deckt sich mit meinen Erfahrungen.
    Im Website-Coaching sehe ich auch, dass es vielen schwer fällt über sich selbst / eigene Anliegen zu schreiben – man hat so viele Ideen, Gedanken und Hintergrundwissen, dass es oft schwer fällt, den roten Faden zu finden.
    Unterstützung von Außen wirkt da oft Wunder.
    Viele Grüße
    Jutta

    1. Liebe Jutta,
      über Dein Feedback freue ich mich sehr!
      Der Blick von Außen ist viel wert und wirkt in der Tat oft Wunder.
      Manchmal wächst man aus einem Business auch heraus oder Dinge verändern sich schleichend.
      Dann ist es gut, wenn jemand anderes darauf schaut und den roten Faden wiederfindet oder neu entdeckt.
      Viele Grüße
      Simone

  2. Hallo liebe Simone,
    toller Artikel, ich teile Deine Meinung.
    Ich sehe das auch oft, wenn ich die Webseiten von KMU Kunden anschaue. Social Media und Interne Marketing ist nicht im Fokus.

    Liebe Grüße
    Gabi

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