Warum Du Deinen Wunschkunden definieren solltest

Immer heißt es, Du solltest Deine Wunschkunden definieren. Auch in meinen Blogtexten oder meinem Briefing-Fragebogen ist immer wieder davon die Rede. Aber woher weißt Du eigentlich, wer Dein idealer Kunde, Dein Wunschkunde ist? Und ist das nicht sowieso alles Schnickschnack?

Die Zielgruppe kommt vielen kleinen Unternehmen und auch Selbstständigen irgendwie bodenständiger vor als der ominöse Wunschkunde. Warum eigentlich? Meine Vermutung ist, dass Gruppe einfach nach mehr klingt. Mehr potenzielle Kund*innen, mehr Umsatz und irgendwie weniger „esoterisch“.

Niemand will schließlich nur an eine Person verkaufen. Und außerdem: Als ob ein Business ein Wunschkonzert wäre, in dem man sich seine Kund*innen aussuchen könnte … Doch, kannst Du und musst Du sogar!

Wenn Du bereits eine Weile selbstständig bist, dann hast Du sicher schon einige Kund*innen-Typen kennengelernt. Nicht mit allen arbeitest Du vermutlich gleich gern zusammen.

Leute, die Rechnungen nicht bezahlen, immer um Preise feilschen oder ständig etwas zu meckern haben, gehören schon mal nicht zu den Traumkunden, da bin ich mir sicher.

Auch unterschiedliche Werte oder eine andere Wellenlänge können Dir die Beziehung zum Kunden schwer machen

Deshalb ist es umso wichtiger, dass Du von vorneherein möglichst nur Menschen anziehst, die zu Dir und Deinem Unternehmen passen. Beantworte auf dem Weg zu Deinem Wunschkunden-Profil schon einmal folgende Fragen:

  • Mit welchen Menschen arbeitest Du besonders gern zusammen und (ganz wichtig) warum?
  • Was beschäftigt diese Personen?
  • Welches Problem löst Du für sie?

Wenn man ähnlich tickt und dieselben Erwartungen an eine Zusammenarbeit hat, läuft das Geschäftliche einfach besser. Das gilt insbesondere für Berater*innen, Coaches und Dienstleister*innen, die viel über ihre Persönlichkeit verkaufen. Stichwort: Personal Branding.

Du musst übrigens nicht zwangsläufig nur einen einzigen Wunschkunden definieren

Abhängig davon, welches Ziel Du verfolgst, können es auch unterschiedliche Steckbriefe/Avatare für Deine Wunschkunden werden. Aber für jeden einzelnen ist die Vorgehensweise dieselbe.

Wichtig ist es, möglichst konkret zu werden. Wenn Du sagst: „Meine ideale Kundin ist eine Mutter mit mindestens zwei Kindern“, klingt zunächst ganz gut. Aber die Beschreibung passt auf mich genauso, wie auf meine Mutter – und die ist 35 Jahre älter als ich.

Du solltest also sehr genau sein: Sind es junge Mütter, ältere Mütter, berufstätige Mütter, Alleinerziehende? Und was zeichnet die Kundinnen aus?

Oder Du hast als Wunschkunden „Männer, die ihr Zeitmanagement verbessern wollen“ definiert. Sind das einfache Angestellte, Führungskräfte, Selbstständige? Sind es Singles oder Familienväter? Alle haben andere Probleme und brauchen unterschiedliche Lösungen.

Deshalb ist es so wichtig, einen konkreten Wunschkunden vor Augen zu haben

Um es Dir leichter zu machen, habe ich einen kleinen Fragenkatalog zusammengestellt, an dem Du Dich orientieren kannst. Du beantwortest – auf Basis der Menschen, mit dem Du ganz besonders gern arbeitest – folgende Fragen:

  • Ist es ein Mann oder eine Frau?
  • Wie ist der Familienstand?
  • Wie alt ist er/sie?
  • Welchen Beruf bzw. welche Position hat der Wunschkunde?
  • Wie hoch ist das Einkommen bzw. der Umsatz?
  • Wo lebt er und welchen Lifestyle pflegt Dein Wunschkunde?
  • Wofür begeistert er sich?
  • Was mag Dein Wunschkunde gar nicht?
  • Welche Probleme oder Sorgen hat er und welche Lösungen braucht er deshalb?
  • Welche Wünsche oder Träume hat er?

Die „soften“ Aspekte sind dabei entscheidend und oft wichtiger als demografische Daten

Deshalb ist es unverzichtbar, mit potenziellen Kund*innen zu sprechen und im Zweifel richtige Interviews zu führen, um sie so gut wie möglich zu verstehen.

Wenn Du Dir ein richtig gutes Bild gemacht hast, kannst Du Dir die Person sogar als Mensch vorstellen: Statur, Haarfarbe, fiktiver Name … Du kannst Dir aus einer Zeitschrift oder einer Bild-Datenbank ein passendes Foto aussuchen und einen Steckbrief daraus machen.

Und warum das alles?

Kein einziger Text funktioniert, wenn Du nicht weißt, für wen genau Du schreibst

Egal ob Website, Flyer, Blogartikel, Instagram-Post oder YouTube-Video: Für Deine tägliche Arbeit ist es wichtig, dass Du Dich mithilfe des Steckbriefs immer wieder in Deinen idealen Kunden hineinversetzt:

  • Was beschäftigt ihn gerade?
  • Welche Suchbegriffe nutzt er?
  • Welche Art von Social-Media-Post spricht ihn an?
  • Welche Blog-Themen sind für ihn interessant?
  • Wonach sucht er auf Deiner Website?
  • Was erwartet er vom Newsletter?
  • Worüber kann er lachen?

Denk immer daran: Wenn Du alle ansprichst, erreichst Du niemanden. Und einen Wunschkunden definieren heißt: Ich entscheide mich für eine ganz bestimmte Zielgruppe. Es ist keine Entscheidung gegen jemanden.


Simone Maader Kommunikation_Content und Content-Coaching

Moin, und ich bin Simone Maader, ein echtes Nordlicht, mein Credo ist #EinfachBessererContent und ich betreibe dieses Blog.

Mein Ziel ist es, Dich von Blabla und Content-Chaos zu befreien.
Deshalb gibt es hier viele Tipps rund um Content fürs Web.

Ich möchte, dass Du Deine Zielgruppe begeisterst und mit Freude, Leichtigkeit und vor allem erfolgreich online sichtbar wirst. Wie wir das gemeinsam hinbekommen, das erfährst Du auf meiner Website: https://www.maader.de


PS: Dieser Blogartikel wurde zuletzt im August 2022 aktualisiert.

2 Kommentare zu „Warum Du Deinen Wunschkunden definieren solltest“

  1. Ja, das Thema mit den Wunschkunden war auch eine Zeitlang bei mir ein Buch mit sieben Siegeln. Mehr noch, ich hatte damals echte Probleme gehabt, meine Wunschkunden genau zu definieren. Nicht anstregend sollten sie sein, aktiv mitarbeiten und zudem nicht mit den Preisen feilschen wie auf einem orientalischen Basar.

    Erst viel später bekam ich die Chance, auch ein genaues Bild darstellen zu können.

    So habe ich bei folgenden Fragen richtige Schulnoten vergeben:

    Mit wem arbeite ich am liebsten?
    Wer braucht meine Hilfe am dringendsten?
    Wer versteht, dass die Arbeit mit mir absolut wichtig ist?
    Wer bezahlt mich gern ohne den Preis drücken zu wollen?
    Wer erzielt mit meiner Arbeit odie besten Ergebnisse?
    Wer empfiehlt mich gern und oft weiter?

    Danach habe ich alle Einser und Zweier-Kunden herausgepickt und nach Gemeinsamkeiten gesucht..

    Den idealen Wunschkunden zu finden ist gar nicht so schwer, man muss sich nur auf den Hosenboden setzen und ein wenig Vorab-Arbeit leisten 🙂
    LG Tina

  2. Liebe Tina,

    die Fragen sind klasse und die Idee mit den Schulnoten gefällt mir gut. So hast Du für Dich das perfekte Mittel gefunden, um an dem Thema zu arbeiten.
    Es zeigt außerdem noch einmal, dass man sich nicht irgendwelche imaginären Wunschbilder schaffen, sondern sich an echten Kunden orientieren sollte – und dass es dann funktioniert.
    Ich habe anfangs übrigens auch erst festgelegt, was ich alles nicht möchte. Die andere, heutige Herangehensweise kam deutlich später.

    Danke für Deinen hilfreichen Kommentar und liebe Grüße

    Simone

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