Design, Branding: Finde Deine Handschrift

Wie Du in den sozialen Netzwerken aus der Masse herausstichst

Ist es Dir schon einmal aufgefallen: Du überfliegst Deine Timeline, zum Beispiel bei Facebook, Instagram oder Pinterest, und bestimmte Menschen springen Dir mit ihren Posts immer direkt ins Auge. Andere hingegen gehen in den sozialen Netzwerken völlig unter. Woran liegt das und was kannst Du tun?

An den Inhalten liegt es nicht unbedingt, das vorweg. Auf Themen wie Relevanz und Mehrwert will ich hier gar nicht weiter eingehen. Dass Du hochwertige Inhalte veröffentlichst, davon gehe ich einfach aus.

Aber: Achte mal darauf, wie schnell Du über Dein Smartphone-Display wischst, wenn Du in sozialen Netzwerken unterwegs bist. Das geht so schnell, dass das Auge nur den Bruchteil einer Sekunde Zeit hat, um an irgendetwas hängenzubleiben.

Bei Videos ist es nicht ganz so extrem, weil wir bei bewegten Bildern wohl ganz automatisch kurz innehalten. Aber Fotos und Grafiken? Das muss schon ein richtiger Hingucker sein. Halbnackte Frauen und niedliche Tiere funktionieren sehr zuverlässig 😉 Das hilft Dir natürlich nicht, wenn Du weder Unterwäsche noch Tierfutter verkaufen willst.

Es gibt allerdings Leute, die kriegen mich immer – auch ohne Effekthascherei. Da stoppe ich und schaue mir an, was der oder die Betreffende heute veröffentlicht hat.

Gabriele Thies ist so ein Beispiel: Wenn der Facebook-Algorithmus mir ihre Beiträge in die Timeline schickt, sehe ich sie garantiert sofort. Hellblau-weiß-gestreift mit roter Schrift und einem Anker – es ist unmöglich, das zu übersehen. Oder schau Dir den Facebook-Auftritt von Kevin Fiedler an: Die Posts sind so prägnant, daran muss man einfach hängenbleiben.

Beide ziehen ihren Stil auch auf der Website und anderen Kanälen konsequent durch. An diesen sehr unterschiedlichen Beispielen kannst Du gut sehen, worauf es ankommt:

Es ist ein Gesamtpaket aus Farben, Schriften und Bildsprache, das dafür sorgt, dass Du in sozialen Netzwerken nicht untergehst.

Die Schriften

Es gibt eine Menge Regeln, die Du beim Thema Schriften (Typo) beachten solltest. An der Stelle kennen sich Grafikdesigner erheblich besser aus. Was ich Dir aber mit auf den Weg geben möchte:

Entscheide Dich für eine Schrift (oder die Kombination aus zweien) und bleib auch dabei.

Ich weiß, es ist sehr verlockend, immer neue auszuprobieren. Gerade durch den Handlettering-Trend kommen sehr viele Schriften auf den Markt, die ganz bezaubernd aussehen. Leg Dich trotzdem fest, damit Dich Follower schon daran wiedererkennen können.

Übrigens: Gerade die Schriften, die wie handgeschrieben aussehen, lassen sich zum Teil sehr schlecht lesen. Auch das ist oft ein Grund dafür, über etwas hinweg zu scrollen. Wenn das Auge Infos liefert, mit denen das Gehirn nichts anfangen kann, dann wird die Information bei unserer sehr kurzen Aufmerksamkeitsspanne als „egal“ abgehakt.

Die Farben

Die Wirkung von Farben ist ziemlich gut erforscht. Auch hier gilt: Lass Dich im Zweifel von einem Design-Profi beraten, welche Farbe welche Signale sendet. Als ich mich vor knapp zehn Jahren selbstständig gemacht habe, war meine Kombination rot-schwarz-grau.

Das erschien mir damals professionell. Nach ungefähr zwei Jahren bin ich dann umgeschwenkt auf Orange als Akzentfarbe, weil es besser zu mir und meiner Zielgruppe passt und ich mich damit wohler fühle als mit rot-schwarz-grau. Um etwas variieren zu können, ist noch ein Türkis-Ton dazu gekommen.

Orange und Türkis: Das sind meine beiden Farben, die immer in Verbindung mit zwei festen Schriften auftauchen. Experimente habe ich trotzdem eine ganze Zeit lang auf Facebook gemacht – in Bezug auf die Bildsprache zum Beispiel.

Und die Vignetten – das, was ich zusätzlich mit dem Text auf die Bilder montiere – sind inzwischen nicht mehr rund, sondern lange, schmale Balken.

Lediglich in Bezug auf mein Blog war ich sehr lange unentschlossen. Das sieht man leider auch, muss ich ganz selbstkritisch zugeben. Hier werde ich mir demnächst einen Tag „gönnen“, an dem ich nichts anderes mache, als die Bloggrafiken zu erneuern.

Ja, das alles ist viel Arbeit, aber es lohnt sich. Allein die Vorstellung, dass Du Geld für Werbeanzeigen in sozialen Netzwerken ausgibst und diese wirkungslos verpuffen, weil Du Dich gestalterisch kein bisschen abhebst …

Mach Dich nicht nur sprachlich, sondern auch optisch unverwechselbar!

2 Kommentare zu „Wie Du in den sozialen Netzwerken aus der Masse herausstichst“

  1. Hallo liebe Simone,
    wie cool… du hast mich als lobendes Beispiel für Wiedererkennung erwähnt 🙂 Das freut mich total. Mir macht das einfach Spaß, meine Posts und meine Website so zu gestalten, dass alles zusammenpasst und wenn es auffällt, ist es umso schöner!
    Ganz lieben Dank!
    Gabriele

    1. Liebe Gabriele,
      sehr gern geschehen und herzlichen Dank für Deinen Kommentar. 🙂 Du bist wirklich ein leuchtendes Beispiel für eine konsistente Darstellung im Netz. Man merkt, mit wie viel Herzblut Du dabei bist!

      Liebe Grüße
      Simone

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