Wie ich meine Werte privat und im Unternehmen lebe - Titelbild Blogartikel

Welche Werte bestimmen mein Leben, mein Unternehmen?

Die liebe Susanne von „Susanne Dahl – mein Ayurveda Lifestyle“ hat unter dem Motto #schautiefer zur Blogparade aufgerufen. Sie möchte wissen, welche Werte wir vertreten und leben. Das Thema finde ich großartig, denn Werte und Haltung sind so wichtig, wie schon lange nicht mehr – privat und beruflich.

Werte spielen in meinem Leben eine sehr große Rolle. Das gilt zum einen natürlich für mein Privatleben, zum anderen ist das Thema aber auch eines, das mich in meiner Arbeit als Texterin und Content-Strategin immer wieder beschäftigt. Unsere Werte (oder Wertvorstellungen) bestimmen, wie wir mit unseren Kunden, Mitarbeitern und Kooperationspartnern umgehen. Werte haben auch maßgeblichen Einfluss auf unsere Ziele und damit auf die Frage, wie wir unser Geschäftsleben gestalten.

Um Texte zu formulieren, die die Identität eines Unternehmers bzw. eines Unternehmens widerspiegeln, ist es wichtig, dass ich die Werte dahinter kenne. Auf diese Weise kann ich leichter in die Rolle meiner Auftraggeber schlüpfen.

Werte sind entscheidend für das Sprachklima und den Stil der gesamten Kommunikation. 

Allerdings müssen diese Wertvorstellungen auch gelebt werden, sonst macht sich ein Unternehmen – egal ob Aktiengesellschaft oder Solopreneur – unglaubwürdig.

Mein wohl wichtigster Wert mag auf den ersten Blick überraschen: Es ist Freiheit.

Überraschend deshalb, weil ich mitten in Hamburg lebe, seit Jahren glücklich mit ein und demselben Mann verheiratet bin und zwei Kinder habe – das alles klingt für viele Menschen nicht gerade nach Freiheit. Für mich schon.

Für mich bedeutet Freiheit, dass ich genau das Leben leben kann, was mich glücklich macht.

Ich habe die Freiheit, meinen Alltag aktiv zu gestalten – auch auf eine Weise, die anderen vielleicht unfrei erscheint. So kann ich dank meiner Selbstständigkeit zum Beispiel frei bestimmen, wann ich wie viel Zeit mit meinen Kindern verbringe. Das ist mir in meiner derzeitigen Lebensphase enorm wichtig.

Wenn im Sommer Freibadwetter ist (was in Hamburg nicht sooo oft vorkommt), lasse ich auch schon mal alles stehen und liegen, um mit den Kids schwimmen zu gehen. Gearbeitet wird dann eben abends, wenn es nicht mehr so heiß ist …

Zur Freiheit gehört es für mich auch, beruflich das tun zu können, was mir wirklich liegt: Ich unterstütze andere Menschen, die Macht der Worte erfolgreich für ihr Unternehmen einzusetzen. Womit ich direkt zum Beruf springe:

Im Job ist Freiheit für mich ebenfalls ein ganz zentrales Thema.

Aufträge von Kunden, die ein – aus meiner Sicht – fragwürdiges Wertesystem haben bzw. ein unethisches Produkt oder eine unethische Dienstleistung anbieten, nehme ich nicht (mehr) an.

Ich habe einmal den Fehler gemacht und aus Angst, mir ein großzügiges Honorar durch die Lappen gehen zu lassen, einen Auftrag übernommen, bei dem ich mich nicht gut gefühlt habe. Der fade Beigeschmack ist bis heute da. Deshalb nehme ich mir heute konsequent die Freiheit, entsprechende Aufgaben abzulehnen.

Das gilt auch für die Freiheit, nur mit Menschen zu arbeiten, die mir als Dienstleisterin auf Augenhöhe begegnen, den Wert meiner Tätigkeit kennen und honorieren – ideell und monetär.

Meine klare Haltung hat sich ausgezahlt: Ich verdiene mehr, habe supernette Kunden und kann jeden Abend mit einem guten Gefühl mein Laptop zuklappen. Über Freiheit als Wert könnte ich noch ganz viel schreiben. Aber ich setze jetzt an dieser Stelle einen Punkt.

Welche Werte sind mir noch wichtig? Ehrlichkeit!

Puh, das ist ein ähnlich großes Fass wie die Freiheit, stelle ich gerade fest. Was gehört für mich alles zur Ehrlichkeit? Vor allem aufrichtig und gradlinig zu sein, aber auch unverstellt und echt.

Ehrlichkeit ist für mich absolut entscheidend im Zusammensein mit anderen Menschen. Bei mir weiß man immer, woran man ist. Das betrifft Freunde und Familienmitglieder ebenso wie Kunden oder Kooperationspartner. Wenn sich jemand gekünstelt oder aufgesetzt zeigt, empfinde ich das privat und beruflich als sehr anstrengend.

Im Job kommt erschwerend hinzu, dass ich keinen authentischen Text schreiben und keine valide Content-Strategie entwickeln kann, wenn mein Gegenüber sich verstellt. In einem solchen Fall steige ich erst gar nicht tiefer in das betreffende Projekt ein, denn Echtheit und Ehrlichkeit sind aus meiner Sicht für (Personen-)Marken elementar.

Mit Menschen, die richtig unehrlich sind, hatte ich zum Glück beruflich noch nicht zu tun.

Logischerweise erwarte ich Ehrlichkeit und Integrität nicht nur von anderen, sondern lebe diesen Wert auch vor. Es ist für mich zum Beispiel undenkbar, mein Wort zu brechen, andere zu manipulieren oder zu täuschen.

Ich bin zudem eine große Freundin klarer, offener und ehrlicher Kommunikation. Je eindeutiger, desto besser. Kaum etwas führt zu mehr Missverständnissen und Problemen als unklare Sprache.

Allerdings braucht es auch ein großes Maß an Fingerspitzengefühl, wenn man sein Gegenüber mit Offenheit und Ehrlichkeit nicht verletzen möchte. Das ist gelegentlich eine ganz schöne Gratwanderung …

Gleichzeitig ist es für mich wichtig, auch mir selbst gegenüber ehrlich zu sein.

Wie jeder andere Mensch mache ich Fehler, treffe falsche Entscheidungen oder vergaloppiere mich irgendwie. Dann muss ich mir leider eingestehen, dass etwas schiefgelaufen ist – auch wenn die Einsicht weh tut. Eine andere Option gibt es aber nicht, wenn ich für die Zukunft daraus lernen und mich entwickeln möchte. Zukunft ist überhaupt ein gutes Stichwort:

Mein dritter wichtiger Wert ist die Nachhaltigkeit.

Nachhaltigkeit ist für mich verantwortungsbewusstes, auf die Zukunft ausgerichtetes Handeln im Sinne der Allgemeinheit. Hierfür ist in Teilen die Politik zuständig, indem sie bestimmte Rahmenbedingungen schafft. Ich bin allerdings überzeugt, dass auch jeder einzelne Mensch einen sehr großen Einfluss hat.

Was meine Arbeit betrifft, so ist es mir wichtig, nachhaltigen Kundenerfolg zu schaffen. Wenn meine Texte und Strategien langfristig wirken, habe ich einen guten Job gemacht. Außerdem bemühe ich mich um ein weitgehend papierloses Büro und nutze meine Technik so lange, bis sie von selbst den Geist aufgibt – oder aber die Hardware mit der Software nicht mehr kann.

Mein letzter Monitor hat 9 Jahre durchgehalten und funktioniert noch immer tadellos. 17 Zoll und die mäßige Auflösung haben mir aber wirklich nicht mehr gereicht. Deshalb gab es zum Jahresbeginn einen neuen Bildschirm. Eines der entscheidenden Kaufkriterien war dabei die Energieeffizienzklasse.

Grundsätzlich würde ich sagen, dass ich so wenig wie möglich und nur so viel wie nötig konsumiere.

Privat empfinde ich Nachhaltigkeit dennoch als kompliziert. Ich gelte zwar als sehr konsequent, aber wenn ich das in Bezug auf nachhaltige Lebensweise sein wollte, müssten meine Familie und ich schon auf einiges verzichten.

Auf Flugreisen zum Beispiel. Wir fliegen einmal im Jahr in den Süden – zum einem, um Sonne zu tanken. Zum anderen, weil ich überzeugt bin, dass Kinder vom Reisen stark profitieren und viel über sich und die Welt lernen. Das möchte ich nicht aufgeben, auch wenn die Fliegerei ökologisch fragwürdig ist.

Auch auf mein Auto mag ich (noch) nicht verzichten. An die Freiheit und Flexibilität im Vergleich zum Leihwagen habe ich mich sehr gewöhnt. Wenn das Wetter es zulässt, fahre ich in Hamburg allerdings eher Fahrrad. Und ich könnte mir vorstellen, dass die Familienkutsche mittelfristig durch ein Elektroauto ersetzt wird. Das wiederum ist auch nicht so öko, wie man meinen könnte … ein schwieriges, komplexes Thema.

Relativ strikt bin ich in Sachen Lebensmittel. Ich bemühe mich, möglichst viel aus ökologischer Landwirtschaft zu kaufen und wenig Fleisch zu essen. Wir kochen fast immer selbst und verzichten weitgehend auf Fertigprodukte.

Apropos Verzicht: Wir verzichten auch auf diverse bekannte Marken. Das beginnt beim kompletten Sortiment von Nestlé und geht weiter über Kaffee-Kapseln bis hin zu Kosmetikprodukten, die Mikroplastik enthalten oder an Tieren getestet wurden.

Am meisten Luft nach oben ist sicherlich beim Thema Bekleidung.

Als meine Kinder klein waren, habe ich ihnen vieles Second-Hand gekauft und tragbare Sachen wieder weitergegeben. Heute schleppen sie immerhin alles, bis es zerfällt. Und das, was ich ihnen kaufe, stammt (leider) aus den gängigen Läden.

Ökologisch und fair produzierte Sachen hängen nicht an jeder Ecke. Hinzu kommt, dass mir selbst vieles wahlweise nicht gefällt oder nicht passt. Die Auswahl ist bei herkömmlichen Marken einfach viel, viel größer. Ich achte aber darauf, dass Kleidung und Schuhe möglichst in Europa hergestellt wurden (was auch schon schwierig ist), und dass ich einfach wenig kaufe.

Mein Kleiderschrank entspricht der klassischen Capsule Wardrobe. Ich habe also relativ wenige Stücke, die ich aber untereinander super kombinieren kann. Und wenn etwas ersetzt werden muss, dann kaufe ich eher hochwertig als superbillig.

In Punkto Nachhaltigkeit ist mein Verhalten hier sicher ausbaufähig, aber meine persönliche Grenze ist an dieser Stelle eben erreicht.

Insgesamt versuche ich einfach, mit meinem Handeln meinen Wertvorstellungen von Freiheit, Ehrlichkeit und Nachhaltigkeit Ausdruck zu verleihen, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen.

Beruflich kommt dann noch die Macht der Worte hinzu. Ich bin fest davon überzeugt, dass den Unternehmen die Zukunft gehört, die Ihre Werte wirklich leben und die klar und wertschätzend kommunizieren.

Für welche Werte stehst Du? Hast Du darüber schon einmal intensiver nachgedacht? Oder Deine Werte sogar schriftlich festgehalten? Dann schreib mir gerne einen Kommentar dazu. Oder beteilige Dich auch an der Blogparade von Susanne Dahl. #schautiefer

6 Kommentare zu „Welche Werte bestimmen mein Leben, mein Unternehmen?“

  1. Liebe Simone,
    danke für diesen wunderbaren Blogartikel. Du sprichtst mir in vielem aus der Seele. Ich habe gelernt, dass es entscheidend ist zu wissen was meine Werte sind. Die Ehrlichkeit ist da ein gutes Beispiel. Für mich ist es auch ein hoher Wert, weswegen ich Authentizität, z.B. einen Artikel wie Deinen, sehr schätze.
    Damit ich mich wohl fühlen kann, lebe ich nach meinen Werten, denn sonst erschaffe ich Probleme.

    Hart war für mich zu lernen, dass nicht alle diese Werte haben und danach leben und das auch zu akzeptieren. Bei Menschen, die mir nahe stehen fällt mir das natürlich am schwersten.

    Frohe Ostern! Inge

    1. Liebe Inge,

      vielen Dank für Deine offenen Worte. In der Tat: Es ist wichtig, den eigenen Werten treu zu bleiben und sie zu leben. Dass nicht alle Menschen diese Werte teilen, kann wirklich schwierig sein, da gebe ich Dir recht. Ich empfinde es manchmal als sehr mühsam, anderen mit Verständnis und Akzeptanz zu begegnen, wenn es Werte wie Ehrlichkeit, Freiheit und Nachhaltigkeit betrifft. Je näher derjenige mir steht, desto schwieriger ist das. Wie ich damit dann umgehe, entscheide ich immer im Einzelfall. Manchmal hilft nur der Rückzug.

      Herzliche Grüße
      Simone

  2. Liebe Simone,

    ich bin sehr beeindruckt von deinem Artikel – es ist ein gelungenes Beispiel für die Macht der Worte! Es hallt bei mit tief nach, mit welchen Grundüberzeugungen du durch’s Leben gehst, und wie du das in deinem Business und mit deinen Kunden umsetzt.

    Die Auswahl deiner Werte Freiheit, Nachhaltigkeit und Ehrlichkeit ist ein schöner Dreiklang, der sich in meinen Augen auch gegenseitig befruchtet.

    Ich danke dir von Herzen für diesen inspirierenden Beitrag, wie Werte im Business und Privatleben eine gelungene Ganzheit bilden.

    Liebe Grüße
    Susanne

    1. Liebe Susanne,

      ich danke Dir für Deine herzlichen Worte und freue mich, dass ich meinen Teil zu Deiner Blogparade beitragen durfte. Meine Grundüberzeugungen sind so tief in mir verankert, dass ich gar nicht weiß, ob ich ohne diesen Impuls überhaupt jemals einen so langen Artikel zu diesem Thema geschrieben hätte. Das war für mich eine schöne Gelegenheit, über meine Werte bewusst und intensiv nachzudenken.

      Liebe Grüße
      Simone

  3. Hi Simone,

    ein schöner Artikel über Werte an sich und auch deine eigene Beziehung zu ihnen. Und dein erster Wert „Freiheit“ steht bei mir mit identischer Bedeutung auch an erster Stelle :o)

    Liebe Grüße,
    Katharina

    1. Hallo Katharina,

      danke für Dein liebes Feedback! Ich habe gerade auch Deinen Artikel zum Thema Werte gelesen und war überrascht, wie sehr wir uns im Hinblick auf das Thema Freiheit ähneln. 🙂 Ich hoffe ja, wir lernen uns in diesem Jahr noch irgendwie/irgendwo persönlich kennen.

      Herzliche Grüße
      Simone

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